Schauen. Einen rasanten Pinselstrich verfolgen. Philosophieren.
Große Details entdecken. Blicken. Die Stille genießen. In der
Musik rasten. Präsentieren. Das Kopfsteinpflaster fühlen. Sich
Einzigartiges gönnen. Die Welt am Pfarrplatz verändern.
Das Schauatelier startete im September 2020 in den Räumlichkeiten des Vereins Raumschiff ein temporäres Atelier zum Arbeiten und Begegnen mit Kunst. Die Idee war es, den Raum der ehemaligen Greißlerei für jeweils vier Wochen mehreren Künstler*innen zur Verfügung zu stellen. Es konnte (gemeinsam) gearbeitet, gefertigt, sich ausgetauscht, experimentiert, präsentiert und verkauft werden. Die Funktion des Raumes wurde vorab mit Absicht nicht klar definiert, um zu verhindern das Potenzial dieses Projektes durch Vorgaben zu beschränken.
Die Künstler*Innen unterstützten sich gegenseitig beim Aufbau der eigenen Arbeitsplätze. Der Verein Raumschiff stellte sämtliche Möbel und Werkzeuge für die Dauer des Projektes zur Verfügung. Nachdem sich die Künstler*Innen eingerichtet hatten, wurde mit noch übrigen Holzlatten ein gemeinsames Verkaufsregal gefertigt. Die Personen lernten sich in dieser Einrichtungsphase besser kennen. Der zuvor leere Raum wurde lebendig und es formte sich durch mehrerer Personen Hand ein temporärer Arbeits-, Verkaufs- und Begegnungsraum.
Das Schauatelier, als interaktives gemeinschaftsorientiertes Projekt, gelangte trotz Einschränkungen und vorzeitlichen Abbruch aufgrund der Coronapandemie an sein Ziel. Es wurde ein individueller Mehrwert für die Teilnehmer*Innen geschaffen. Obwohl die Zeit des gemeinsamen Arbeitens beschränkt war, entwickelten sich neue Freundschaften, entstanden inspirierende Gespräche, Arbeiten und Corona bedingte Kooperationspraktiken. Beispielsweise beteiligte sich Gregor mit seinem Schablonendruck am Zeitgeschehen, trat mit der Öffentlichkeit in Kontakt und setzte sein künstlerisches Statement. Ayan erschaffte ein künstlerisches Sammelsurium der Stadt Linz und durch das Schaufensteratelier entstand eine neuartige, ungeplante Kooperationsform.
Der geplante Rahmen des Schauateliers wurde gesprengt und es wurde eine Kooperationsform gefunden welche veranschaulicht wie spontan, situationselastisch und erfinderisch gemeinschaftliche Zusammenarbeit sein kann.